Kindern eine Stimme geben

Patientin: Magdalena T., 4 Jahre
Therapie: Logopädie
Störungsbild: Sprachentwicklungsstörung/-verzögerung

Ziel: Ein Kind zum Sprechen bringen, Erweiterung des Wortschatzes und Erlernen von Satzstrukturen

DiaLog hat Magdalena dabei geholfen, sich auszudrücken und mit anderen zu kommunizieren. Somit wurde der Grundstein gelegt, dass Magdalena ein selbstbestimmtes Leben führen wird.

Mutter von Magdalena T., 4 Jahre

Magdalena ist drei Jahre alt, als sie gemeinsam mit ihrer Mutter zum ersten Mal die Praxis DiaLog betritt. „Guten Morgen! Schön, dass du da bist!“ – so begrüßt die Therapeutin Magdalena, erhält aber keine Antwort – auch nach mehrmaligem Nachfragen. Das ist auch der Grund für Magdalenas Besuch: Sie spricht kaum und kommuniziert fast ausschließlich über ihre Gestik, selten auch mittels Ein-Wort-Sätzen. Ihre Mutter ist verzweifelt und weiß um keinen Ausweg. Was also tun?

Um das Vertrauen der kleinen Patientin zu gewinnen, tritt die Therapeutin den geringen sprachlichen Fähigkeiten von Anfang an wertfrei gegenüber. Aussagen wie „sprich mal nach“ oder Aufforderungen wie „das war falsch, sag nochmal“ werden vermieden, um die Sprechfreude nicht zu gefährden. Zudem wird der Druck zum Sprechen reduziert, den Kinder oft verspüren, wenn sie zur „Sprechlehrerin“ oder zur „Frau, die dir das Sprechen beibringt“ geschickt werden.

Da Magdalena motorisch sehr geschickt und kreativ ist, wird in den ersten Therapieeinheiten gemeinsam gebastelt und geknetet. Die Therapeutin greift dabei die einzelnen Wörter, die Magdalena nach und nach äußert, auf und verlängert ihre Aussagen so sukzessive. So gelingt es innerhalb kurzer Zeit, aus einem „schneiden“, ein „du schneidest“ und letztlich ein „du schneidest den Kreis aus“ zu formen. Ohne es zu registrieren, verbessert Magdalena ihr Sprechmuster kontinuierlich – und hat auch noch Spaß dabei. Die ersten kleinen Erfolge sind sichtbar.

Schließlich spricht Magdalena mit der Therapeutin in ganzen Sätzen. Dennoch wird im Elterngespräch schnell klar, dass sie im Kindergarten weiterhin nicht verbal kommuniziert. In der Folge werden die Therapieeinheiten aus der Praxis in den Kindergarten verlagert. Hier übt die Therapeutin mit Magdalena ein ihr bekanntes Spiel. Wie gewohnt spricht Magdalena während den Handlungen, wobei nun aber nach und nach weiter Mitspieler aus dem Kindergarten dazu kommen. So gelingt es, die bereits erlernten Satzmuster auf die neue Situation zu übertragen. Heute spricht Magdalena flüssig, verständlich und in ganzen Sätzen – auch im Kindergarten.

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